Jetzt mal ehrlich, was soll denn noch alles passieren? Während der Pandemie werden weltweit viele Länder mit Naturkatastrophen konfrontiert, die das Ergebnis unserer egoistischen und kurzsichtigen Lebensweise sind. In Afghanistan passiert Unbeschreibliches und wenn wir ganz genau hinschauen wird uns schlecht. Also lieber nicht genau hinschauen? Oder hinschauen und froh sein hier leben zu dürfen? Oder hinschauen und voller Mitgefühl weinen und Gott bitten, den Menschen, insbesondere den Kindern und Frauen beizustehen? Oder von jedem ein bisschen?
Was ist los mit unserer Welt? Was passiert hier? Gerade jetzt, wo wir dachten so vieles im Griff zu haben? Die neusten Technologien, die besten Ideen, Wohlstand bis zum geht nicht mehr… Äh nein Moment, das ist ja nur hier so. Es hält sich schon lange nicht mehr die Waage. Wir leben auf Kosten anderer. Punkt.
Es ist verlockend wegzuschauen und sich einzureden, dass es andere gibt, die etwas ändern müssten. Das ist zu leicht. Die Verantwortung für mein Leben und wie ich es lebe, trage einzig und alleine ich. Verantwortung ist das Stichwort und die große Chance für jeden von uns. Verantwortung tragen für die Stimme, die wir bei der Wahl abgeben. Verantwortung tragen beim Einkaufen, beim Spenden, beim Teilen auf Facebook. Verantwortung tragen für meinen Nächsten und für mich. Für Tier und Mensch. Für Schöpfung und Gedanken.
Ich spüre diesen Druck auf meiner Brust, wenn ich die Nachrichten lese und muss weinen. Danach ist es besser, zumindest für mich. Den Menschen in den Krisengebieten bringen meine Tränen vielleicht nicht so viel, aber sie ändern meine Haltung. Denn es geht mich etwas an, was auf der Erde geschieht. Die Menschen in Afghanistan sind meine Nächsten und es tut mir weh, wenn ich mir vorstelle, was sie erleiden und erleben müssen. Sie sind es genauso wert wie wir, ein Leben in Freiheit und Sicherheit zu leben. Das müsste uns doch inzwischen allen klar sein oder?
Auf mir liegt mein kleines Mädchen. Zweieinhalb Wochen alt, sie niest, hat sich wahrscheinlich bei ihrem Bruder angesteckt. So früh schon eine Erkältung. Aber ich kann sie versorgen, beschützen, ihr alles geben was ich will. Wir sind nicht auf der Flucht. Gott sei Dank. Doch wie viele Frauen, in einer ähnlichen Situation, mit einem Neugeborenen, Kindern, einer Erkältung, sind gerade ohne Zuhause? Ohne Perspektive und in großer Angst? Es hält sich nicht die Waage, aber wie können durch Solidarität und Mitgefühl etwas dazu beitragen, dass sie Schutz erfahren. Dass sie nach der Flucht willkommen geheißen werden und sich sicher fühlen dürfen.
Ich verbringe Zeit damit mich zu informieren und zu überlegen was ich tun kann. Denn ich bin mir sicher, es gibt etwas, das ich beitragen kann. Und ich wünsche mir so sehr, dass wir das alle tun. Dass wir uns nicht vor unserer Verantwortung verstecken, sondern uns gut informieren und dann mutige Entscheidungen treffen.
Es reicht. Ich mag keine neuen Schlagzeilen mit Schreckensbildern. Ich bete für Ruhe. Zeit, damit wir alle durchatmen können und gut abwägen, was die nächsten Schritte sein können. Ich bete für Politiker, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und Wähler, die nachdenken, bevor sie ihr Kreuz setzen.
Ich bete, dass Gott mir deutlich zeigt, was er von mir möchte und was ich in meiner Situation tun kann.
Lasst euch nicht einreden, dass ihr eh nichts tun könnt. Das ist Unfug. Jeder von uns kann und wenn wir viele sind… Wer weiß? Ich habe trotz allem Hoffnung, weil ich weiß, dass es viele kluge Menschen gibt und ich bete, dass sie gehört, verstanden und nachgeahmt werden.
Es reicht. Lasst uns Verantwortung übernehmen und nicht nur teilnahmslos zuschauen. Das machen schon genug andere.
Bravo
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Worte, die zu Herzen gehen.
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