Knöpfchen spielt in seinem Zimmer mit seiner Patentante, Sternchen schläft und mein Mann arbeitet im Homeoffice. Alle sind zufrieden. Ich hab eine lange to-do Liste verkürzt und weiß jetzt gerade kurz mal nicht was ich machen soll. Atmen.
Sternchen ist jetzt knapp sechs Wochen alt und ich kann sagen: Wir sind zu Hause angekommen. Gestern waren zum ersten Mal meine Hauskreismädels wieder da und es hat gut geklappt und so gut getan, auch wenn wir vor lauter Reden nicht zum Beten gekommen sind. Beim Frisör war ich auch und ansonsten sieht es hier eigentlich ganz gut aus. Wenn man die kurzen Chaosmomente nicht fotografiert, kann man wirklich sagen, wir haben es im Griff.
Unsere Mitbewohner sind geduldig. Knöpfchen ist ein wenig durch den Wind, aber er kommt auch nächste Woche in den Kindergarten und das beschäftigt ihn doch sehr. Wir versuchen jetzt die letzten Tage zusammen zu genießen und ich versuche Dinge mit ihm zu machen, die ihm gut tun. Heute morgen zum Beispiel sind wir zusammen zur Buchhandlung gelaufen und haben ein Buch für ihn abgeholt und es dann auch direkt vor der Tür das erste mal gelesen. Dann waren wir im Eine-Welt-Laden, habe ein Geschenk gekauft und danach auf dem Spielplatz wo wir seine Freundin getroffen haben. Ich habe ihn einfach machen lassen und war da. Er hat sich im Spiel verloren und war einfach Kind. Ohne Zeitdruck.
Letzte Woche gab es ein paar Tage, die sehr anstrengend waren und an denen wir einige Dinge in unserer Erziehung hinterfragt haben. Wir haben erkannt, daß wir zuviel Druck auf Knöpfchen ausgeübt haben und er seinem Stress auf seine Schwester projiziert hat. Das wollen wir auf keinen Fall und so haben wir seit Montag wieder unseren wichtigsten Grundsatz im Fokus: Liebe. Knöpfchen soll spüren, wie sehr wir ihn lieben und dass diese Liebe nicht an Bedingungen geknüpft ist. Seit Montag läuft es wieder gut und er ist viel ausgeglichener.
Gott sei Dank. Sonntag auf Montag Nacht habe ich viel gebetet. Habe für meinen Sohn gebetet, den ich so sehr liebe und der ein bisschen orientierungslos war in letzter Zeit. Schon am Montagmorgen hat Knöpfchen Dinge gesagt und getan, die mir gezeigt haben: wir sind nicht allein. Gott ist es nicht egal und er steht uns bei. Er hört die Gebete einer müden Mama und er wirkt auch in meinem Sohn.
In mir spüre ich noch eine Unruhe, die ich nicht genau erklären kann. Zum einen ist es ein komisches Gefühl nicht mehr zur Arbeit zu gehen, zum anderen freue ich mich so auf diesen meine Lebensabschnitt. Manchmal sehne ich mich nach Ruhe um inhaltlich zu arbeiten, Texte zu lesen, zu schreiben, Predigten vorzubereiten oder mich mit Menschen zu treffen die jemanden brauchen, der ihnen zuhört. Zwar ist mir klar was meine wichtigste Aufgabe für die nächsten Jahre ist und gleichzeitig frage ich mich, was möchte Gott in dieser Zeit von mir. Was ist mein Auftrag?
Ich versuche dieser Frage auf den Grund zu kommen während ich meine kleine Tochter stille, meinen Sohn auf der Schaukel anschucke oder mit meinem Mann überlege woher das Mittagessen kommt.
Es darf noch etwas reifen in mir. Aber ein paar Ideen habe ich schon. Dinge die sich in meinen Mamaalltag integrieren lassen und mich auf andere Art und Weise erfüllen. Was das genau sein wird, werde ich in einem nächsten Beitrag schreiben. Denn vielleicht brauche ich bei manchem auch eure Hilfe.