Alltag als Mama

Meine Mama

Seit ein paar Tagen sagt Sternchen das immer wieder. „Meine Mama.“ Sie strahlt mich an und wartet auf meine Bestätigung – „Ja, ich bin deine Mama.“ Sie ist glücklich und widmet sich wieder dem, was sie gerade getan hat. Und ich stehe da und denke nach.

„Meine Mama“ – Was bedeutet das für sie? Für mein zweijähriges Mädchen? Geborgenheit? Liebe? Glück? Sicherheit? Freude? Bindung? Nähe? Beziehung? Stolz?

Für mich bedeuten diese zwei Worte so viel. Es ist als würden wir in eine neue Episode unserer Beziehung gehen. Als würde sie jetzt immer mehr verstehen und begreifen. Es erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit und Demut, dass sie mit ihrer Mama – wie es scheint – zufrieden, nein sogar glücklich ist. Nicht, dass ich daran gezweifelt hätte, also zumindest nicht so richtig, glaube ich.

Sternchen ist so anders als ich und manchmal sehe ich in ihr das kleine Mädchen, das ich einmal war.

Furchtlos und selbstständig ist sie. Fröhlich und höchst kommunikativ. Aufmerksam und hilfsbereit. Liebevoll und empathisch. Lustig und unterhaltsam. Entschieden und autonom.

Sie ist total gerne bei ihrem großen Bruder und macht sich schon viele Gedanken um das Baby. Sie übt mit ihren Puppen – stillt, trägt und versorgt. Sie erzählt Geschichten und malt Bilder. Hilft mir beim Kochen, backen und Tisch decken. Fährt Laufrad und mit ihren Rollschuhen. Sie sitzt am Fenster und beobachtet die Geschehnisse auf der Baustelle und nimmt mit fast jedem, den sie trifft, Kontakt auf. Mein Mädchen. Meine Tochter.

Ich bin so stolz auf dich und ich hoffe ich sag es dir oft genug. Ich liebe dich und danke dir so sehr, für deine unvoreingenommene Liebe und dass ich dir eine unperfekte aber echte Mama sein darf. Ich bin erleichtert, dass deine Liebe zu mir von Vertrauen und Vergebung geprägt ist.

Oft bin ich ungeduldig und genervt. Abgelenkt und Beschäftigt. Aber du bist einfach da. Wartest und lächelst mich an.

Dann schäme ich mich, dass mir anderes wichtiger ist ich in manchen Momenten. Ihr Kinder nicht immer meine volle Aufmerksamkeit habt und weiß gleichzeitig, das ist normal.

Ich bin so dankbar, dass unser Baby dich als große Schwester haben wird und ich weiß schon jetzt, wenn mein Arm belegt ist, wirst du es in deine Arme nehmen.

Mein Mädchen. Du bist großartig und ich bin so stolz, deine Mama sein zu dürfen.

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