Gestern wollte ich Knöpfchen vom Kindergarten abholen. Im Gepäck alles für unser Spielplatzdate, dass wir morgens ausgemacht hatten. Ganz wichtig waren genug Windeln für Sternchen, damit wir auch ganz lange bleiben konnten.
Allerdings kam mir dann ein weinendes Kind entgegen. Er wollte nicht weg vom Kindergarten. Er ist wohl angekommen und fühlt sich sehr wohl. Das freut mich sehr und ich bin sehr dankbar für diesen schönen Ort. An dem die Kinder behütet sind und sich entfalten können.
Als er sich dann an unsere Pläne vom Morgen erinnerte, wollte er doch mitkommen. Für mich ist es manchmal schwer mit anzusehen wie viele Gefühle in ihm toben und ihm dabei genug Freiraum zu lassen. Zu erkennen, zu sortieren und einzuordnen.
Ich lerne loszulassen und mein Kind eine halbe Stunde früher in die Kita zu bringen, damit er dort mehr Zeit zum Spielen hat. Mal sehen wie er es nachher findet, wenn ich ihn abholen gehe.
Auf meinem Spaziergang heute morgen mit Sternchen durfte ich den wunderschönen Herbstwald bewundern. Die Vergänglichkeit und das Sterben der Natur.
Im Gebet habe ich viele Dinge mit Gott besprochen, die mich gerade sehr bewegen und verschiedene Entscheidungen abgewogen. Unser Leben ist gerade in einer großen Umbruchphase und alleine schaffen wir es nicht, diese Dinge zu bewältigen. Ich versuche abzugeben und dann darauf zu vertrauen, dass Gott uns die richtige Entscheidung erkennen lässt. Geduld und Gelassenheit sind der Schlüssel und manchmal sind sie so weit weg und ich komme in eine Unruhe, die ich nicht möchte. Die spürt Knöpfchen wahrscheinlich auch. Jeden Tag erinnere ich mich daran, dass mein Alltag die Kindheit meiner beiden Kinder ist und versuche mich ihnen gegenüber fair und liebevoll zu verhalten. Wenn ich meine eigenen Sorgen nicht wälze, sondern an Gott abgebe, gelingt mir das besser. Jeden Mittwochvormittag möchte ich ab jetzt mit Gott verbringen. Keine Erledigungen, kein Haushalt, keine Treffen. Nur Stille, Lobpreis, er und ich und natürlich Sternchen. Egal ob beim Spaziergang oder zuhause, diese Zeit soll uns gehören. Ich möchte mehr für meine Kinder beten, sein Wort lesen. Jetzt is die Zeit dafür. Das spüre ich deutlich und er ruft mich raus aus dem Hamsterrad.
Ich möchte Knöpfchen und Sternchen eine Kindheit bereiten, die sie in guter Erinnerung behalten. Möchte sie begleiten, fördern und ermutigen. Aber vor allem möchte ich, dass sie eine Mama haben, die nahe bei Gott, großherzig und liebevoll ist.
Ich brauche Geduld. Auch mit mir. Und Zeit. Um die Veränderungen gut zu begleiten und zu sehen, was daraus entsteht.