Alltag als Mama

Wurzeln und Flügel Teil 1

„Wie wird es sich wohl anfühlen?“ habe ich mich oft gefragt, bevor Knöpfchen in die Kita kam. Und ehrlich gesagt weiß ich es noch nicht genau, denn er war erst drei Tage dort. Was ich aber jetzt weißt: Loslassen tut weh und ist anstrengend.

Drei Jahre lang waren wir fast jeden Tag zusammen und auch wenn ich arbeiten war, haben wir jeden Tag Zeit miteinander verbracht. Jetzt fängt eine neue spannende Episode unseres Lebens an und ich bin gespannt wie lange es dauern wird, bis wir uns daran gewöhnt haben.

Die ersten drei Tage waren anstrengend. Laut und manchmal unvorhersehbar. Viele neue Eindrücke sind auf Knöpfchen eingeprasselt und er hat versucht zu verstehen, wie es in der Kita läuft. Hat viele Kinder und Erwachsene kennengelernt. Die Lautstärke macht ihm sehr zu schaffen und ich muss sagen, mir auch. Wir haben zum Glück viel Zeit für die Eingewöhnung und die Kita macht überhaupt keinen Druck. Sie sind eher entspannter als ich.

Mein Herz fühlt mit, wenn es ihm zu viel ist und ich habe dann den Impuls lieber wieder nach Hause zu gehen mit ihm. Aber das wäre eher kontraproduktiv. Insgesamt gefällt es ihm sehr gut und er hat auch schon gefragt, wann er alleine bleiben kann. Schaun wir mal wie es nächste Woche wird.

Das Loslassen fällt mir schwer und ich glaube es liegt gerade auch an der neuen Situation mit Sternchen. Ich freue mich einerseits auf die Zeiten, die ich durch die Kita mit ihr alleine haben werde und andererseits denke ich manchmal Knöpfchen könnte es falsch verstehen. Eigentlich weiß ich, dass wir es gut machen und es völlig normal ist sein Kind mit drei Jahren in die Kita zu bringen, aber daheim ist es ja auch schön. Ach, mein Mamaherz ist schwer die letzten Tage und ich versuche über das Wochenende neue Kraft und Zuversicht zu sammeln. Ich brauche nicht nur Geduld mit Knöpfchen, sondern auch mit mir.

Ich bete, dass Knöpfchen sich unserer Liebe bewusst ist und er sich auch in der Kita sicher und geborgen fühlen darf. Und ich bete, dass er neue Talente entdeckt, Freundschaften schließt und in neuen Bereichen Erfahrungen sammeln darf. Vorallem bete ich, dass er viele Stunden am Tag einfach Kind sein kann und sich im Moment verliert. Und ich bete, dass ich die Ruhe und Geduld habe ihn dabei zu begleiten und ihm einen guten Start zu ermöglichen.

Sehr erleichternd ist, dass mein Mann und ich uns die Eingewöhnung aufteilen können und ich somit ein wenig entlastet bin, was meine Gefühle angeht.

Ich will meinen Kindern die Möglichkeit geben ihre eigenen Erfahrungen zu machen und gleichzeitig will ich, dass sie immer die Geborgenheit und Sicherheit ihrer Familie spüren. Ich will loslassen und gleichzeitig festhalten und muss mich immer wieder daran erinnern, dass das echte Loslassen erst in ein paar Jahren kommt. Bis dahin kann ich ja schon mal ein bisschen üben und meinen Kindern dabei zuschauen wie sie das Leben genießen, während ich mir den Kopf zerbreche.

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