Unser Tag gestern war so schön. Keine Termine. Denn die machen wir gerade einfach nicht mehr. Früh beim Bäcker mit Knöpfchen. Kleiner Spaziergang durch die stille Stadt. Ich liebe es am Samstagmorgen durch die sonst so belebten Straßen zu gehen und zu spüren, hier sind wir zuhause. Knöpfchen grüßt die anderen Fahrradfahrer und hat einfach Spaß an der großen Weite des Marktplatzes, die er mit seinem Laufrad nutzen kann. Ich hätte nie gedacht, dass wir uns in der Innenstadt SO wohl fühlen würden. Aber auch hier leben viele Menschen und so langsam kennt man sich. Es wird heimisch.
Zurück gab es erst mal Frühstück und noch ein Schläfchen. Tausend Schritte mit so einem großen Baby unter dem Herzen müssen erstmal verarbeitet werden. Dann lesen, Musik, kreativ sein. Ein Spaziergang zu dritt, ein leckeres Mittagessen auf unserer Terrasse. Knöpfchen braucht gerade viel Bewegung. Es scheint gerade so, als würde er sich für mich mit bewegen. Die lange Mittagspause hat uns Kraft gegeben für den zweiten Akt des Tages: Lesen auf der Terrasse, spielen mit Knöpfchens Autos, Sachen für die Kita vorbereiten, malen. Ein Tag nur zu dritt, das hatten wir lange nicht und wer weiß…
Jeder Tag bis zur Geburt ist jetzt irgendwie geschenkt. Auch wenn die Freude auf unser Baby unendlich ist und ich es kaum erwarten kann. Die Zeit mit Knöpfchen und zu dritt hat auch seinen Zauber. Dieses Mal erlebe ich das auch ganz anders. Kurz vor Knöpfchens Geburt konnte ich mich nicht mehr gut ablenken. Viel zu sehr war der errechnete Termin Druck für mich, die Sorgen der anderen um uns wurden meine und ich konnte ganz schlecht bei mir bleiben.
Deshalb weiß auch niemanden, wann der errechnete Termin war oder ist. Denn unser Baby wird sich schon melden, wenn es los geht und auf die Frage:“Wann kommt es denn?“ sag ich jetzt immer „jeden Moment.“ Danach hab ich meistens schnell Ruhe. Ich kann auch anders auf die Fragen reagieren und bin selbstbewusster als vor drei Jahren.
Diesen Tag gestern schließe ich ein in meine Erinnerungen. Er hat mich mit viel Liebe, Zuversicht und Kraft gefüllt. Bei meinem Mann ist der Nestbautrieb ausgebrochen und es ist jetzt wirklich alles bereit. Wobei uns sicher auch noch was einfällt, wenns mal wieder länger dauert.