Ich sehne sie herbei. Die Tage im Wochenbett, in unserem Familienbett. Keine Termine, nur die Kinder und wir. Zeit nehmen, kennenlernen, leben.
Ich lese gerade viele Berichte von anderen jungen Müttern, die das Wochenbett als etwas nicht so Schönes erleben, die sich mehr an den belastenden Dingen festhalten. Ja die gibt es, definitiv. Ich war in meinem ersten Wochenbett auch belastet durch Fieber und einen zusätzlichen Krankenhausaufenthalt. Viel wichtiger war aber zu jeder Zeit Knöpfchen und auch wenn eine Geburt weh tut, ich kann mich wirklich kaum an die Art des Schmerzes erinnern, denn dieses Wunder gibt es meiner Meinung nach. Ab dem Moment, wenn das Baby da ist, beginnt etwas Neues, das was vorher war, war nicht so angenehm, aber es ist vorbei.
Vielleicht ist meine Erinnerung auch romantisiert, jedoch erinnere ich mich gut an das Gefühl, das ich damals hatte, als Knöpfchen dann da war: Tiefer Frieden, unendliche Freude, Liebe für dieses kleine Wesen, Staunen und Dankbarkeit.
Es wird dieses Mal sicherlich anders und vielleicht muss ich in ein paar Tagen manches, was ich hier geschrieben habe korrigieren, weil ich neue Erfahrungen gemacht habe. Mir ist aber wirklich wichtig zu transportieren, dass das Wochenbett eine besonders gesegnete und einzigartige Zeit sein kann und wir uns dafür auch aktiv entscheiden dürfen. Keine Termine, keine Besuche die wir uns nicht zutrauen, keine Erwartungen erfüllen. Einfach nur sein und sorgen. Für ein Baby, ein Kleinkind und die Familie. Acht Wochen sind schnell vorbei und dann kann alles aufgeholt und nachgefeiert werden.
Dieses Mal weiß ich besser, was ich mir zumuten kann und ich werde definitiv mehr Hilfe annehmen. Wir werden unserem Baby eine entspannte Ankunft bereiten und wenn wir dann als Familie so weit sind, werden wir die ganzen ersten Male gemeinsam erleben. Spaziergang im Park, Gang zum Kindergarten, Picknick im Schlossgarten, Spielplatzbesuch und noch so manches was uns dann einfällt. Denn auch Knöpfchen braucht unsere Sensibilität und Geduld und soll das auch alles miterleben dürfen.
Ich bin voller Vorfreude und bis es soweit ist, putze ich noch ein paar Fenster.