Gestern Abend habe ich es mir mal wieder gemütlich gemacht. Kerzen, Duft und ein gutes Buch. Lesen ist gerade neben Knöpfchen meine Hauptbeschäftigung und ich kann es so richtig genießen. Ratgeber oder Thriller, Bibel oder Magazin. Ich fülle mich mit anderen Geschichten und Gedanken und tauche ein bisschen ab. Bevor die Realität zuschlägt und uns beschäftigen wird.
Meinen Fokus versuche ich gerade ganz gezielt auf die schönen Dinge zu legen. Die aufgeräumte Abstellkammer, das fast fertige Hochbeet, das jetzt aber doch jemand anderes bepflanzen muss. Der Regen auf dem Wintergartendach. Schöne Begegnungen mit Freunden. Es gibt so viel Schönes und die Wartezeit auf das Baby wird so versüßt. Auch wenn ich so langsam merke, dass ich etwas mehr Ruhe brauche und nicht jede Verabredung annehme. Dazu kommt eine Erkältung die wir jetzt erst mal verarbeiten müssen und das ist auch gut so. Aber alleine die Hausgemeinschaft gibt so viele Begegnungen her, dass ich mich überhaupt nicht einsam fühle.
Es ist ja schon verrückt, ich weiß so ungefähr was auf uns zukommen wird, mit einem Neugeborenen und bin trotzdem so ungeduldig und auch ein bisschen aufgeregt. Gott hat sich das schon alles perfekt überlegt und ausgedacht und ich bin immer wieder überwältigt von seiner großen Weitsicht. Was mein Körper gerade leistet kann kein Mensch richtig fassen und beschreiben und ich bin trotzdem halbwegs fit. Habe bisher kaum Schmerzen und bin sehr dankbar über das Wetter gerade.
Knöpfchen schläft gerade sehr oft auf meinem Bauch ein. Wie jetzt gerade zum Beispiel auch. Er sucht die Nähe zu mir, zum Baby und zwischendurch frägt er immer wieder, ob das Baby jetzt zu uns kommt. Ich bete, dass die beiden sich lieben werden. Das sie Geschwister werden, die einen liebevollen Blick aufeinander haben und das wir sie als Eltern gut begleiten und prägen können. Ich bin so stolz auf meinen Sohn, der sich so wundervoll entwickelt und mir manchmal trotzdem den letzten Nerv raubt. Ob das jetzt eher an ihm oder an mir liegt überlasse ich jetzt mal eurer Fantasie. Natürlich ist nicht jeder Tag rosarot, aber es geht uns gut. Und wir können dankbar sein für all das Schöne und Unverdiente in unserem Leben.