Es gibt diese Zeiten, da hat man sich nicht mehr so viel zu sagen. Es fühlt sich nicht so rund an, wenn man zusammen ist. Wie jede Beziehung gibt es auch in Freundschaft Höhen und Tiefen. Das ist ganz normal.
Für mich war es lange keine Option. Ich wollte, dass immer alles schön gleichmäßig verläuft und sich nichts ändert. Allerdings führte diese Haltung bei zwei meiner Freundschaften dazu, dass es irgendwie unentspannt wurde. Es entstand Distanz, kommunizierte Pausen mit einem offenen Ende. Auch dieser Zustand war nicht entspannt. Viele Gedanken waren in mir…in uns…
Was bringt mir die FREUNDSCHAFT? Was kann ich an mir ändern, dass es besser wird? Will ich wirklich einen Schlussstrich oder lieber den Neuanfang wagen?
Viele Gespräche, Aussprachen, Ruhezeiten und Veränderungsprozesse später, bin ich beiden Freundinnen wieder nahe. Und Gott so dankbar. Es ist ein bisschen wie früher zwischen uns, nur besser.
Ich kann etwas verändern, an mir und auch die beiden konnten es. Aber vielleicht nur, weil wir uns den Raum gegeben haben und auch jetzt mit der Offenheit leben, uns direkt Rückmeldung zu geben, uns gemeinsam in diesen Prozess hineingeben.
Jeder trägt die Verantwortung für sich selbst und wir tragen nichts für den anderen. Wir unterstützen uns, geben uns Ratschläge und helfen wo es Sinn macht. Aber wir sind, jede für sich, eigenständige Persönlichkeiten, erwachsene Frauen und geliebte Töchter Gottes. Es geht nicht um Schuld oder Nachtragen, es geht um den liebevollen Blick füreinander und die Entscheidung für eine Freundschaft mit Höhen und Tiefen, ohne die wir heute nicht da wären, wo wir sind.
Ich bin erleichtert, dass auch eine kurzzeitige Trennung wieder Nähe schaffen kann und fühle mich bestärkt mehr auf mein Bauchgefühl zu hören, auch wenn mein Verstand sagt ‚das geht so nicht.‘
Freunde sind wundervolle Geschenke und bereichernde Lebensbegleiter. Ein Glück, dass es Freunde gibt, die mir Zeit und Raum geben, zu lernen, wer ich bin und wer ich sein möchte und mich dabei begleiten und unterstützen.