Oh Gott. Was ist das für eine Zeit. Jeden Tag komme ich an meine Grenzen oder gehe darüber und wundere mich, dass ich müde bin. Jede Tag staune ich, was mein Kopf sich alles merken kann und wir ich die Dinge manage. Jeden Tag werde ich mit Schicksalen konfrontiert, die für einen Menschen zu krass sind, um sie alleine zu tragen. Wie kamen wir da hin und wo geht es wieder raus?
Was sagen, wenn es einem selbst gut geht und man vom Gegenüber etwas erzählt bekommt, das die eigenen Werte und tiefsten Grundüberzeugungen aushebelt?
Gerade ist wieder eine Phase, in der ich unendlich viel Mitgefühl für meine Mitmenschen empfinde und dankbar bin, dass sie mir Dinge anvertrauen. Gleichzeitig weiß ich manchmal gar nicht, was ich sagen soll. Ich höre zu. Hole mir nach den Gesprächen Unterstützung von Bekannten und Freunden. Zum Glück habe ich so ein gutes Netzwerk, dass auch funktioniert ohne über die Betroffenen zu Tratschen, es funktioniert ohne Namen zu nennen. Das schätze ich so sehr.
Ich bin nicht alleine. Ich kann Hilfe geben und darf meine Grenzen achten. Heute will ich den Fokus darauf legen, was mich trägt und hält. Beim Frühstück gleich lese ich den Kindern die Geschichte von St. Martin vor. Auch einer, der hilft. Wie es ihm wohl ging?