Alltag als Mama

„Dein Alltag ist ihre Kindheit“

Manchmal frage ich mich, ob Eltern das bewusst ist. Ich nehme mich da nicht raus, ich lebe selbst in der Spannung zwischen Arbeit und Mama sein. Zum Glück kann mein Mann zu Hause sein und wir haben unser Leben so eingerichtet, dass mein Gehalt (erstmal) reicht. Und trotzdem ist unser Alltag oft voll, ein Termin jagt den nächsten und Knöpfchen geht mit. Er macht das alles auch so super, dass wir manchmal gar nicht hinterfragen ob es ihm zu viel ist, aber würde er sich dann nicht beschweren?

Ich will mit meinem Kind spielen, mit ihm die Welt nochmal neu entdecken, Zeit haben und ihm vor allem zeigen, was es heißt ein Leben mit Gott zu leben. Ich will ja nicht, dass er später, wenn er alt genug ist, sagt, dass ein Leben mit Gott und als Christ Stress bedeutet und er das nicht möchte. Ich könnte es wahrscheinlich sogar verstehen. Also was tun? Mein Alltag, der Alltag meines Mannes, unser Alltag. Das alles ist Knöpfchens Kindheit.

Ja, ich bin oft gestresst, weil irgendetwas nicht meinen Vorstellungen entspricht und ich denke, ich muss mehr arbeiten, damit es gut wird. Aber meistens stimmt das gar nicht. Es ist meine Angewohnheit viele Termine zu haben und mich dadurch gut und wichtig zu fühlen. Die Elternzeit war für mich eine heilsame Zeit. Jetzt versuche ich die Dinge, die ich mir in der Elternzeit angeeignet habe, beizubehalten. Aber es gelingt nicht immer. Dann fühle ich mich schlecht, mache mir Sorgen, ob ich eine schlechte Mama bin und bin dadurch wieder nicht ganz bei meinem Kind. Das ich unbedingt wollte und über alles liebe.

Ich glaube, es geht nur, wenn ich mir selbst diese kleinen Fehltritte und Rückfälle in mein altes, stressiges Ich verzeihe und reagiere. Nicht lange darüber nachdenke was jetzt schief gelaufen ist sondern handle. Den Moment genieße.

Du denkst jetzt vielleicht: „Das habe ich schon so oft gelesen, das geht aber einfach nicht.“ Dann muss ich dir leider sagen: Es geht. Es ist eine Entscheidung und durch diese Entscheidung gerät dein Leben nicht aus den Fugen, es kommt zurück ins Lot. Die Entscheidung den Moment zu leben, macht uns frei.

Es kann durchaus sein, dass ich morgen denke: „Es geht nicht. Ich kann mich nicht raus nehmen aus allem was zu tun ist. Aus den Terminen, dem Stress, dem Druck um mich herum. Alles was ich tue ist so wichtig. Knöpfchen kann warten. Was hab ich mir gestern gedacht, als ich das geschrieben habe.“ Aber ich weiß, wenn ich dem Impuls nicht folge, geht es mir schlechter und ich möchte nicht, dass mein Kind mich nur in Aktion, Stress und Unruhe erlebt. Sondern zugewandt, liebevoll und aufmerksam. Das geht auch wenn man zusammen die Socken einzeln zum Trockner trägt und jedem nachwinkt. Es dauert nur ein bisschen länger.

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