Manchmal werde ich gefragt, ob mir das nicht alles zu viel ist. In einer WG leben mit Familie, immer wieder neue Menschen die ganz nah an uns dran sind. Und ja, es ist viel. Gerade jetzt ist es viel. Wir trauern noch, haben kranke Kinder, Arbeit ohne Ende, dieses und jenes, Freunde, Bekannte, Familie, Gemeinden, Ehrenamt, Kita. Puh. Das ist viel. Aber wo Abstriche machen, wen länger nicht sehen, wie die Prioritäten setzen und Kräfte einteilen. Die letzten Wochen war ich immer wieder erstaunt darüber was mein Hirn leistet und wie ich alles hinbekommen habe. Gerade merke ich, dass ich mein Herz ein bisschen abgehängt habe und mir die Leichtigkeit abhanden kommt. Meine Gedanken werden sorgenvoller, irgendwie schwerer, teilweise irrational.
In diesen Momenten bin ich enttäuscht von mir selbst und fühle mich als Versagerin. Ein schlechter Tag und ich fange an mich kreuz und quer zu hinterfragen, lass mir nichts durchgehen und bin meine strengste Kritikerin. Warum fällt es mir so schwer vor anderen Schwäche zu zeigen und mich einfach fallen zu lassen und sei es nur aufs Sofa?
Es ist anstrengend, aber nicht unser Leben und unsere Entscheidungen, sondern meine negativen Glaubensätze, die mich nach wie vor aus der Bahn werfen können, wenn ich ihnen zu viel Raum gebe.
Und dann lächelt Sternchen und Knöpfchen sagt er hat mich lieb und es ist gut. Ruhe kommt in mein Herz und mir fällt in einer Stresssituation ein Lobpreislied ein, das nicht besser hätte passen können. Mein Mann spricht in meinen Liebessprachen zu mir. Zu leicht? Nein! Denn darum geht es. Früher habe ich mich von diesen Dingen nicht trösten und aufbauen lassen, dachte ich muss es mir selbst erarbeiten, dass es mir besser geht. Früher dachte ich, es ist meine Aufgabe mir Sorgen zu machen. Heute weiß ich, dass ich sie auf Jesus werfen darf. Ihm werden sie nicht zu viel. Er nimmt alles was mich quält und mir zu viel wird. Und wie ein kleines Mädchen heute nach meiner Andacht meinte, wenn wir alle unsere Sorgen auf Jesus werfen, dann wird ihm das bestimmt zu viel und er muss sterben…
Liebe, dieses wundervolle Gefühl und die Gewissheit, dass Jesus mich liebt. Mich, unperfekte, ängstliche und besorgte Jasmin. Und mit dieser Wahrheit kann ich leben. Gut leben. An manchen Tagen sogar sehr gut. Und bei allem wovor ich Angst habe, zum Beispiel meiner ersten Schicht morgen auf dem Weihnachtsmarkt, sage ich vertrauensvoll, das wird schon werden. So oder so. Ich geb mein Bestes und bin dankbar für die Nervosität. Sie wird mir morgen sicher helfen.
Liebe ist der Schlüssel, zwischen uns, zwischen mir und meinem Innern und zwischen Gott und uns. Wenn Liebe regiert, dann ist echte Veränderung möglich und wir sind nicht länger Sklaven unserer Angst.
Schlaft gut, in Liebe
eure Jasmin