Die letzten Tage bewegt mich vor allem eine Frage: Wie kann unser Leben weitergehen, wenn es bei anderen Familien gerade still steht? Wie ist das möglich? Anteilnahme, Betroffenheit und Trauer empfinden und teilen und doch… unser Alltag geht weiter. Die Welt steht nicht still und genau aus diesem Grund brauche ich gerade Momente der Ruhe und Stille. Denn ich trauere um zwei Familienväter und fühle mit den Frauen und Töchtern, die zurück bleiben. Zwei Lebensgeschichten, zwei Familien, zwei Männer. Eine Trauer.
Es ist nicht fair. Warum? Wie kann Gott das zulassen? Das sind meine Gedanken. Ich hadere, bin sauer und fühle mich im nächsten Moment überhaupt nicht berechtigt zu trauern.
Ich suche Orte der Stille. Heute im Wald gab es diesen Moment. Ich lief mit Sternchen in einem Waldstück, dass ich nicht kenne. Sie schlief, es fing an zu regnen und ich suchte einen Weg mit mehr Blätterdach und kam zum Fluss, einer kleinen Oase. In mir wurde es still. Ich vergoss stille Tränen um diese beiden Männer. Ehemänner, Väter, Freunde, Arbeitskollegen und was sie sonst noch alles waren. Und ich spürte wie mein Herz wieder zu den Ehefrauen und Töchtern wandert und sie trösten will. Gerade schaffe ich das nur durch mein Gebet und das Angebot meiner Zeit. Es braucht Zeit. Ihre Welt steht gerade still und ich bete, dass sie ein behutsames Rückkehren in den neuen Alltag erleben dürfen. Ich bete, dass ihre Herzen Frieden finden und die Gewissheit, dass es eine Hoffnung gibt, die größer ist als der Tod.
Und dieser Beitrag endet hier, obwohl ich noch einiges auf dem Herzen habe. Er endet, weil meine Gedanken wieder zu diesen beiden Familien wandern und alles andere gerade in den Hintergrund rückt.