Alltag als Mama, Glaube im Alltag, Tiefgang

Aber dann…

…ich hadere. Mit meiner Gesundheit. Mit meinem Terminkalender und mit all den Dingen die mir so im Kopf rumschwirren. Seit Tagen will ich schreiben und komme nicht dazu. Weil entweder ein Kind an mir ist oder ein anderes mich braucht oder ich so müde bin, dass ich stehend schlafen könnte. Und jetzt auch noch krank. Alle vier. Was ist denn eigentlich los?

Jetzt sitze ich hier. Habe versucht mit wenigen Handgriffen das Wohnzimmer in einen akzeptablen Zustand zu bringen und mich dann doch für das Sofa entschieden. Ich kapituliere. Mein Kopf dröhnt. Aber beide Kinder schlafen und ich genieße jede Sekunde.

Sternchen legt ein ordentliches Tempo vor, lässt ihren beiden Zähnchen jetzt ein äußerts ansehnliches Maß an Aktionismus und Bewegungsfreude folgen und ich bin irgendwie noch nicht so weit. Will die jetzt schon loslaufen oder was? Warte auf mich, meine Süße.

Ich schau sie an und empfinde so viel Liebe. Knöpfchen ist in seiner vollen Autonomie ein wahrer Goldschatz und Großer-Bruder-Segen pur. Was will ich eigentlich mehr?

Dass die Wäsche immer sauber bleibt, das Essen schon immer gekocht ist, dass die Ordnung in der Wohnung sich von alleine einstellt und ich all die Dinge tun kann, die ich vermisse. Aber was war das nochmal?

Es klingt vielleicht dramatischer als es ist. Aber ich bin die letzten Tage irgendwie nicht so ganz zufrieden und merke gleichzeitig, dass ich doch recht tolerant mit mir selbst bin. Ich kann Dinge liegen lassen, bin dankbar um ebenso tolerante und hilfsbereite Mitbewohner und einen liebevollen Ehemann. Und doch frage ich mich dann immer wieder: Wann kommt dieser Moment, in dem ich alles geschafft habe und mich einfach entspannen kann und warum wünsche ich mir das so sehr?

Er wird nie kommen. Ich weiß es. Das einzige was ich lernen kann ist gnädiger mit mir selbst zu sein und mich nicht zu überfordern. Es gibt viele Baustellen. Der Keller, die Kinderkleider, Projekte, Finanzen, Flohmarkt, Gemeinde, Freundschaften, die Terrasse…ich will so viel wie möglich und am besten alles gleichzeitig erledigen.

Der Drang in mir, mich zu befreien ist so stark. Von materiellem Zeugs ebenso wie von schlechten Gewohnheiten und anstrengenden Eigenschaften. Aber nicht heute.

Ich bin unruhig, aber nicht im negativen Sinn, ich frage mich, ob da noch mehr ist. Was Gott gerade vor hat mit mir, warum er mich mit Menschen in Verbindung bringt, die ich gerade gar nicht auf dem Schirm hatte und wie er mich gerade gebraucht.

Diese Woche hatte ich so viel vor. Schöne Termine. Begegnungen. Aber es geht nicht. Das ist eine riesige Veränderung in mir. Früher bin ich überall hin, egal wie krank. Danke Pandemie. Das habe ich gelernt.

Ich schaue auf meine Kinder und mich. Auf unsere Kräfte. Und diese Woche geht einfach wenig bis nichts. Und wenn dann doch etwas gelingt ist das pure Freude.

Wenn ich meine Worte so lese könnte man den Eindruck bekommen ich bin ein bisschen verwirrt. Bin ich auch. Aber es ist okay und ich freue mich auf kommende Momente der Klarheit und Weisheit und bin dankbar um die Gewissheit, dass sie wahrscheinlich nicht all zu lange auf sich warten lassen. Und dann weiß ich auch, warum ich gehadert habe.

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