Morgen geht es los. Überall werden die ersten Türchen geöffnet. Selbstgemachte oder gekaufte Adventskalender. Überall wird es – hoffentlich – leuchtende Augen geben. Wir haben erwartungsvolle Tage vor uns und dürfen uns ganz der Hoffnung hingeben. Also fast jedenfalls.
Wer hätte das gedacht… Wir stehen wieder da, wie letztes Jahr. Oder sogar schlimmer? Was erwartet uns? Wie wirds werden?
Hoffnung. Ich spüre sie noch. Sie lässt sich nicht kein reden und gerade jetzt kämpft sie sich zurück an die Oberfläche, wird mir bewusst, jeden Tag ein Stückchen mehr. Jeden Tag ein Stückchen näher zu ihm hin. Heute schon. Nicht erst am Weihnachten. Das wünsche ich mir so sehr und bin dankbar, wenns gelingt.
Ich erwarte gerade sehr viel von mir. Bin schwer zufrieden zu stellen und sehe oft nicht, was ich geleistet habe, sondern nur, was ich nicht geschafft habe. Mit keinem Menschen bin ich so streng wie mit mir selbst.
In freudiger Erwartung auf unsere neue Mitbewohnerin saßen mein Sohn und ich heute an unserem neuen Lieblingsplatz am Fenster. Wer wird da Teil unseres Lebens und wie werden wir uns alle verstehen. Viele Fragen, viele Veränderungen und Neuerungen. Ich versuche unsere Kinder dabei gut zu begleiten und ihnen Stütze zu sein und muss auch bei mir immer wieder schauen, dass ich mich nicht unterwegs verliere.
Am Ende dieses ereignisreichen Tages sitze ich wieder am Fenster. Im Arm meine schlafende Tochter. Sie lächelt im Schlaf, als würde sie mir sagen wollen, dass alles gut ist. Ich eine gute Mama für sie bin und sie sich geborgen fühlt bei mir. Ohne Erwartung. Nur Liebe gibt es in diesem Moment zwischen uns beiden und die stille Gewissheit in mir: ich bin genug.