Ich habe ja so manchmal die Befürchtung ich könnte anfangen euch zu langweilen. Ich merke, dass ich sehr oft über meine Mamarolle schreibe. Öfter als über meinen Beruf, der auch einen Großteil meiner Zeit einnimmt. Aber nirgendwo bin ich öfter überrascht als beim Mamasein und die Erkenntnisse sind größer, als bei meiner Arbeit. Vielleicht weil ich es noch nie erlebt habe, Knöpfchen Unser erstes Kind ist und er sich mit so vielen Dingen beschäftigt, die ihn wirklich begeistern.
Die letzten Wochen waren sehr intensiv. In der Gemeinde versuchen wir gute und sichere Wege zu finden für die kommende Adventszeit und das Weihnachtsfest – Zuhause gestalte ich sehr viele Dinge gemeinsam mit Knöpfchen und spüre, wie sehr mich das erfüllt. Es schafft einen guten Ausgleich zur Arbeit und es freut mich, dass er so gerne mit mir tut, was ich liebe. Seine Entwicklung läuft scheinbar wie von alleine und wenn er dann bei einem Spielplatzgespräch meine Floskeln verwendet und sich anhört wie ein kleines Ich, dann muss ich doch wieder sehr lachen. Ich versuche langsamer durch die Welt zu gehen, mich nicht an Kleinigkeiten aufzutreiben und merke doch immer wieder ganz genau, wo ich noch arbeiten kann. An mir, an meinen Beziehungen und meiner Rolle als Mama. Was bei all diesen Gedanken aber gerade stärker ist, ist das im Moment sein. Ich werde immer besser darin. Lass mich von Knöpfchen durch die Stadt ziehen, dahin, wo es ihn hin treibt und bin dann doch manchmal ehrlich überrascht wem wir so begegnen, auf unseren Alltagsausflügen. Ich bin bereit für Flexibilität und spontane Entscheidungen. Bin offen für Veränderungen und Anpassungen. Bei all den spüre ich eine klare Führung von Gott. Manchmal fühlt es sich so an als würde er mich auf irgendetwas vorbereiten. Was das sein könnte weiß ich nicht so genau. Ich habe vielleicht hier und da eine Ahnung. Dann denke ich manchmal kurz ich könnte einen Master machen, eine Fortbildung oder mich in neuen Bereichen stärker einbringen. Dann atme ich durch und merke, dass es doch auch mal schön ist, wenn gelingt was da ist. Wenn es Freude macht, den Alltag zu gestalten und kleine Zukunftsträume zu träumen. Bei aller Flexibilität, auf der Arbeit und auch im Privatleben genieße ich die Beständigkeit in meiner Gottesbeziehung. Die hat dieses Jahr schon ordentlich geschwankt. Aber sie ist tiefer und sicherer als je zuvor und ich erlebe, dass Gott meine Gebete hört. Ich will ihn wieder öfter fragen was er will und mich dann auf die Begegnungen und Situationen einlassen, die scheinbar überraschend vor mir stehen.
Ich bin hier. Ganz und gar. Kann Pausen machen, wertschätzen was gelingt, mich an Kleinigkeiten freuen und vertrauensvoll träumen. Von einer Zukunft, die ich nicht alleine gestalte, aber die durch mich das bisschen „Jasmin“ bekommt, das Gott sich vorstellt.