Verrückte Zeiten sind das, ich weiß, ich wiederhole mich. Ich weiß nicht wie es dir gerade geht und welche Gedanken dich bewegen. Ob du eher sorgenvoll oder gelassen, gelangweilt oder überfordert bist. Ob du dich mit der momentanen Situation anfreunden kannst oder dir den Normalzustand wünschst.
Jeder von uns bewältigt Krisen anders. Diese Krise erleben wir nur alle gleichzeitig und das macht sie zu einer besonderen Krise. Ich mag den Gedanken, dass wir im Herbst auf diese Zeit zurück schauen und staunen können was sich daraus alles entwickelt hat. Ich träume von Jugendlichen, die nach ihren verschobenen Prüfungen mehr denn je den Drang in sich spüren ein FSJ zu machen, ich träume von Geschäftsleuten, die denn wahren Wert der Digitalisierung erkennen und ihn sich zu Nutzen machen. Ich träume von Kindern auf der ganzen Welt, die blauen Himmel sehen können und kennen. Ich träume von Familien, die die Zeit mir ihren kleinen Kindern lieben gelernt haben und sich auch mal einen Tag Kita-frei gönnen können. Ich träume von Arbeitsstellen, die ein Leben ermöglichen, die nicht auf Burnout und Erschöpfung hinzielen. Ich träume von einer Politik, die sich durch diese Krise mehr denn je um die kümmert, die es so dringend brauchen! Ich träume von Menschen die mutig Probleme ansprechen und als Vorbilder auch ernst genommen werden, vielleicht weil sie es in der Krise bewiesen haben. Ich träume von Christen, die in dieser Zeit näher und näher zu ihrem Gott gewachsen sind und diese tiefe Verbundenheit wieder mit in den Alltag nehmen, wenn er dann da ist.
Und ganz persönlich? Ich träume von einer Jasmin, die tief verbunden ist mit dem Gott, der sie geschaffen und so reich gesegnet hat. Ich träume von einem entspannten und erfüllten Alltag. Ich träume von erfüllenden, sinnvollen Aufgaben und wundervollen Menschen in meiner physischen Nähe.
Und bis dahin? Träume ich. Aber ich bin auch im Hier und Jetzt und sehe die große Chance in all dem Stillstand. Besinnung, neu ausrichten, sortieren – auch die Wohnung. Ausmisten und loslassen was erschwert. Stille. Auf Gott hören und wirklich warten, was er zu sagen hat. Beten, beten, beten. Für Vernunft und Weitblick in der ganzen Welt. Für Kraft bei denen, die sie gerade so dringend brauchen. Ich überlege schon, was wir zum Dank tun können nach dieser Zeit. Für alle die im Gesundheitswesen tätig sind, für alle die in den Supermärkten, Apotheken die Stellung halten. Für die Polizisten und Feuerwehrleute. Und alle anderen, die gerade jetzt Leistung bringen und unser System am laufen halten.
Gespräche mit meinem Mann. Lesen mit Knöpfchen. Kochen und backen. Spaziergang durch den Wald. Geduldig sein, das ist meine größte Herausforderung in dieser Zeit. Mit mir, meinen Mitmenschen und der ganzen Situation.
Ich wünsche dir, dass du Ruhe findest in der Nähe zu Gott. Dass er dir jeden Tag neu die Hoffnung und Zuversicht schenkt, die du brauchst und dass er es ist auf den du dich jetzt voll und ganz verlassen kannst.
Zum Schluss noch Hoffnungsverse (Mk 11,22-25) aus meiner Bibellese heute Morgen:Habt Vertrauen zu Gott! Ich versichere euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: ‚Auf, stürze dich ins Meer!‘ und hat keinerlei Zweifel, sondern vertraut fest darauf, dass es geschieht, dann geschieht es auch. Deshalb sage ich euch: Wenn ihr Gott um irgendetwas bittet, müsst ihr nur darauf vertrauen, dass er eure Bitte schon erfüllt hat, dann wird sie auch erfüllt. Aber wenn ihr betet, sollt ihr euren Mitmenschen vergeben, falls ihr etwas gegen sie habt, damit euer Vater im Himmel auch euch die Verfehlungen vergibt.