Alltag als Mama, Glaube im Alltag

Wo ist die Zeit…

Die Zeit mit Pandemie hat mich so einiges gelehrt und doch ist unser Kalender schon wieder sehr voll. Wir versuchen Beziehungen wieder zu beleben, die gelitten haben und wir möchten unser Zuhause öffnen. Gleichzeitig darf es nicht über unsere Kraft gehen. Mein Mann arbeitet gerade in drei Berufen und zwischendurch macht er dann noch was mir so einfällt und ich körperlich nicht alleine schaffe. Wir besuchen liebe Leute, sind ehrenamtlich aktiv. Und ich kann wirklich mit Stolz sagen, eins habe ich gelernt: nicht mehr als eine Aktion am Tag planen. Eine Verabredung. Ein Besuch. Ein Termin. Was dann noch spontan entsteht und dazu kommt, darf geschehen, aber ich bin mit sehr bewusst darüber, dass es unseren Kindern sehr gut tut so. Und uns auch. Ich halte das nicht immer ein. So ehrlich muss ich sein. Aber heute war zum Beispiel mein Vater da um mit Sternchen zu spielen und zu spazieren, damit ich mal in Ruhe bisschen was am Laptop arbeiten kann und heute Nachmittag bekommen wir noch Besuch. Das geht.

Und ich glaube diese Möglichkeit den Alltag zu gestalten, musste ich mir selber erst erlauben. So habe ich zwar jeden Tag etwas vor. Oder fast jeden, aber kein Tag bringt mich an meine Belastungsgrenze. Wenn ich abends auf dem Sofa sitze und meine Gedanken nicht zur Ruhe kommen, dann muss ich nur auf den Tag zurück schauen und meistens waren es dann zwei Sachen noch in top, die einfach zu viel waren.

Ich finde wir leisten ganz schön viel als Eltern und wir machen das größtenteils gut. Wir sind sehr streng mit uns und wir dürfen einfach auch mal fünf grade sein lassen und uns so zeigen wie wir wirklich sind. Heute morgen hat mein Vater hier gesaugt. Sonst wäre der Besuch halt über krümeligen Boden gelaufen. Aber der Weg hätte sie zu den Erdbeer-Rhabarber-Muffins geführt, also wäre es wahrscheinlich schnell vergessen. So freue ich mich jetzt aber auch sehr über die Ordnung hier und meine kleine Pause. Dass ich selbst gebacken habe spricht sehr dafür, dass es gut ist wie ich gerade plane. Allermeistens macht mir backen nämlich gar keinen Spaß. Gestern gings. Sogar mit Knöpfchen und lecker is es auch.

Unserer Zeit ist jetzt. Als Familie, als Paar, als Freunde, als WG, als Gemeinde. Jetzt. Nicht morgen, nächste Woche oder nächstes Jahr. Jetzt. Das Leben lässt sich nicht verschieben, ob der Boden krümelig ist oder nicht. Unsere Kinder werden sich daran erinnern, wie wir sie von der Kita abgeholt haben oder wie die Stimmung zuhause war in den Jahren, als Papa viel unterwegs war. Sie werden sich dran erinnern, dass hier Menschen waren, die sie lieben und Freude gelebt wurde. An die Gitarre in der Mittagspause und den selbstgebauten Brunnen. Sie werden sich erinnern, dass wir unsere Zeit mit ihnen verbracht haben, unser Leben teilen und nicht einen Termin nach dem anderen haben.

PS: Und wenn es morgen früh wieder eskaliert, weil sich jemand nicht anziehen möchte, weil er unbedingt noch zwölfdrillionen Autos einparken muss… dann werde ich diesen Post nochmal lesen. Autos einparken und meinem Sohn die Socken anziehen. Weil das ist wirklich schwierig.

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