Gestern hatte ich zwei interessante Erlebnisse. Ich war mit Knöpfchen auf dem Weg zum Gottesdienst. In der Bahn wurden wir von einer älteren Frau mit Rollator freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen, dass sie jetzt den Platzt räumt, damit wir in diesem Bereich sitzen können. Die Bahn war ziemlich leer an diesem Sonntagmorgen und ich konnte den Drang nicht ganz nachvollziehen, warum wir uns jetzt unbedingt genau da hinsetzen müssen oder sollen oder dürfen. Etwas überrumpelt von ihrer bestimmenden Art, haben wir uns brav gesetzt.
Kurze Zeit später waren wir am Ziel und sind nach einem kurzen Spaziergang in der Kirche angekommen. Dort war ein großer Gottesdienst mit mehreren 1000 Personen und ich wurde direkt am Eingang von einem freundlichen Mann direkt auf den Mutter-Kind-Raum verwiesen.
Der zweite an diesem Morgen, der mir sagt, wo mein Platz ist und ich spürte großen Widerwillen in mir aufsteigen. Ich verstehe schon die Gründe und warum diese beiden Menschen mich freundlich darauf hingewiesen haben wo mein Platz ist. Allerdings fühle ich mich wenn ich in den Gottesdienst gehe nicht nur als Mutter. Ich bin in erster Linie Christin und habe mein Kind dabei. Es ist toll wenn es Angebote für alle gibt. Aber ich habe Knöpfchen gerne bei mir und er findet das einfach auch gut. Wir sind also gemeinsam in den Gottesdienst und es hat wunderbar geklappt. Ich habe meinen Platz gefunden und musste mich keinem Ort oder einer Gruppe zuordnen.